Android: Fitnessuhr Amazfit GTS 2e mit Gadgetbridge verbinden und Daten lokal verwalten
Auf der Suche nach einer Fitness-/Trackinguhr musste ich feststellen, dass bei den meisten Uhren die Einrichtung und Synchronisation der Daten nur mit der proprietären App des Herstellers möglich ist. Hinzu kommt, dass die Registrierung eines Accounts vorausgesetzt wird und die Daten beim Synchronisieren nicht lokal auf meinem Android-Gerät verbleiben, sondern direkt auf die Server des Herstellers hochgeladen werden.
Man könnte zwar einen "anonymen" Account erstellen, aber ich hätte trotzdem ein ungutes Gefühl, wenn meine Gesundsheitsdaten, wie z.B. Herzfrequenz und GPS-Daten meiner Lauf- bzw. Radtouren, irgendwo in der Cloud rumliegen würden. Des Weiteren haben mich die Datenschutzerklärungen einiger Anbieter hinsichtlich der (Weiter-)Verarbeitung der hochgeladenen Daten nicht wirklich überzeugt.
Für Android gibt es mit Gadgetbridge glücklicherweise eine quelloffene App, mit der sich die Daten mit dem eigenen Android-Gerät lokal synchroniseren und verwalten lassen.
Letztendlich habe ich mich für die Amazfit GTS 2e entschieden, die von Gadgetbridge unterstützt wird. Ein Wermutstropfen bleibt aber, weil eine einmalige initiale Verbindung mit der propietären App des Herstellers notwendig ist.
Im Folgenden beschreibe ich, welche Schritte nötig sind, um die Amazfit GTS 2e mit Gadgetbridge zu verbinden.
Initiale Verbindung zw. Hersteller-App und Uhr herstellen
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, bedarf es leider einer einmaligen Verbindung zwischen der Zepp-App (App des Herstellers) und der Uhr. Gadgetbridge benötigt für die Bluetooth-Kopplung mit der Uhr einen speziellen Authentifizierungs-Schlüssel. Dieser Auth-Schlüssel wird jedoch erst durch die Erstkopplung mit der Hersteller-App serverseitig generiert.
Schaltet ihr eure Amazfit GTS 2e zum ersten mal an, wird ein QR-Code angezeigt. Diesen QR-Code müsst ihr mit der Zepp-App einscannen. Dazu startet auf eurem Android-Gerät die Zepp-App und klickt auf Profil - Meine Geräte - Hinzufügen
. Anschließend kann der QR-Code eingescannt werden. Nach erfolgreicher Kopplung der Uhr mit der Zepp-App, ist nun auch der benötigte Auth-Schlüssel generiert.
Wer möchte kann die Zepp-App nun auch wieder deinstallieren, da sie nicht mehr benötigt wird. Ggf. solltet ihr noch die möglichen Uhr-Einstellungen durchgehen, da ggf, nicht alle Einstellungen per Gadgetbridge konfiguriert werden können.
Auth-Schlüssel der Uhr ermitteln
Zum Ermitteln des generierten Auth-Schlüssels gibt es diverse Möglichkeiten, die sich auch dadurch unterscheiden, ob ihr ein Gerät mit oder ohne Root verwendet. In meinem Fall handelt es sich um ein Smartphone ohne Root.
Ich selbst habe für die Auth-Schlüssel-Ermittelung die im Gadgetbridge-Wiki genannte Huafetcher-App eingesetzt.
Startet die Huafetcher-App und tragt die Zugangsdaten eures Zepp-App-Accounts ein. Anschließend klickt auf Fetch Key
und kopiert den angezeigten Auth-Schlüssel.
Gadgetbridge und Uhr verbinden bzw. koppeln
Nachdem ihr nun den Auth-Schlüssel habt, lassen sich Uhr und Gadgetbridge miteinander koppeln. Dazu startet Gadgetbridge und klickt auf das blaue +
, um nach Bluetooth-Geräten in der Nähe zu suchen. Nachdem eure Uhr gefunden wurde, könnt ihr das Scannen anhalten. Führt einen längeren Klick auf die aufgeführte Uhr aus, damit Gadgetbridge die Einstellungsseite für das Gerät öffnet. Hier klickt auf den Punkt Authentifizierungsschlüssel
und fügt hier den aus der Huafetcher-App kopierten Auth-Schlüssel ein.
Verlasst nun die Einstellungsseite und führt den Geräte-Scan mit Gadgetbridge ggf. noch einmal aus, falls eure Uhr nicht mehr aufgelistet wird. Klickt anschließend auf eure aufgelistete Uhr und Gadgetbridge versucht sich nun mit der Uhr zu verbinden. Wenn alles geklappt hat, sollte die Verbindung stehen und ihr könnt nun eure Fitnessdaten zwischen Uhr und Gadgetbridge synchronisieren und verwalten.
Fazit
Dank Gadgetbridge lassen sich Fitnessuhren, wie die Amazfit GTS 2e, auch datenschutzfreundlich ohne proprietäre App und Cloud-Daten-Synchronisation nutzen. Natürlich muss man anmerken, dass der Funktionsumfang hinsichtlich Einstellungen und Auswertungen ggf. nicht so umfangreich und hübsch aufbereitet ist, wie bei den Hersteller-Apps. Der Schutz meiner persönlichen Fitness-/Gesundheitsdaten überwiegt bei mir aber diese genannten Nachteile.